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Kampagne zur Unterstützung inhaftierter chinesischer Arbeitsrechtsaktivisten

Bonn/Berlin, 28.04.2016: SÜDWIND und INKOTA unterstützen eine Petition, die sich an Firmen richtet, die Schuhe in chinesischen Firmen produzieren lassen. Beide Nichtregierungsorganisationen fordern von diesen Unternehmen, sich gegenüber der chinesischen Regierung für die sofortige Freilassung zweier inhaftierter Arbeitsrechtsaktivisten
einzusetzen.

Mit einer Onlinekampagne und symbolischen Protestaktionen solidarisieren sich AktivistInnen weltweit mit den Demonstrationen in Hongkong zum 1. Mai, um die beteiligten Firmen aufzufordern, gegen die brutalen Repressionen, denen ArbeitsrechtaktivistInnen in China ausgesetzt sind, vorzugehen.

Am 3. Dezember 2015 wurden Zeng Feiyang und Meng Han, Vertreter des ArbeiterInnenzentrums Panyu, bei einer Razzia gegen Arbeitsrechtsorganisationen verhaftet. Diese Verhaftungen stehen in direktem Zusammenhang mit den Protesten in der Lide Schuhfabrik, bei der letztes Jahr mehr als 2.500 ArbeiterInnen teilgenommen und die schlussendlich für die Beschäftigten zu erfolgreichen Verhandlung mit dem Management geführt haben. Den beiden Inhaftierten drohen lange Haftstrafen.

In der Fabrik wurden Schuhe für Firmen wie Calvin Klein, Ralph Lauren und den internationalen Zulieferer Li&Fung hergestellt. Diese Petition, die die sofortige Freilassung Feiyangs und Hans fordert, erscheint zeitgleich mit
der neuen Studie “So wird ein Schuh draus – Arbeitsbedingungen in der chinesischen Schuhproduktion” der Kampagne Change Your Shoes, die zu den globalen Arbeitsbedingungen in der Wertschöpfungskette von Schuhen arbeitet.
Für die Studie wurden Beschäftigte in drei Zulieferfabriken europäischer Marken befragt, u.a. auch in der Lide Fabrik.

„Die befragten Beschäftigten berichten u.a. von zu niedrigen Löhnen, unfreiwilligen Überstunden, mangelndem Schutz vor Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, dem Einsatz von staatlicher Gewalt, um Streiks zu unterdrücken, nicht gezahlten Sozialversicherungsbeiträgen und Abfindungszahlungen“, erläutert Anton Pieper vom SÜDWIND Institut, einer der Autoren der Studie.

“Sowohl die Studie als auch die Fälle der inhaftierten Arbeitsrechtsaktivisten machen deutlich, dass Arbeitsrechtsverletzungen in der chinesischen Schuhindustrie noch immer ein häufiges Phänomen sind. Nun muss international Druck aufgebaut werden, um die sofortige Freilassung der Aktivisten zu erwirken“, so Pieper.
Mehr Informationen sowie die Petition finden Sie hier.

Studie
Fact-Sheet

Ansprechpartner:
Anton Pieper, SÜDWIND, Tel.: 0228-763698-18 E-Mail: pieper@suedwind-institut.de

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