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Studie

Ghana: Vom bitteren Kakao zur süßen Schokolade. Der lange Weg von der Hand in den Mund

Ghana ist der zweitgrößte Produzent von Kakaobohnen weltweit und für die gute Qualität seiner Ernte bekannt. Da bis zu einer Million Kleinbauern Kakao anbaut haben die Entwicklungen auf dem Kakaomarkt eine große Bedeutung für die ländliche Bevölkerung Ghanas. Für die ghanaische Regierung ist der Kakaoexport zudem eine wichtige Quelle von Deviseneinnahmen und Steuern.

Doch die Kakaobauern litten in den vergangenen Jahrzehnten unter stark schwankenden Weltmarktpreisen, politischen Krisen, von Schädlingen dezimierten Ernten, verheerenden Feuer etc. Erst in den letzten Jahren ging es wieder aufwärts im Kakaosektor. Es gibt jedoch weiterhin große soziale Probleme in den Anbaugebieten, viele Bauern leben unter der Armutsgrenze und Kinderarbeit ist weit verbreitet. Die ghanaische Regierung möchte die Situation der Bauern verbessern. Eine wichtige Rolle dabei spielt das COCOBOD, eine staatliche Einrichtung, die den gesamten heimischen Kakaomarkt kontrolliert. Diese Kontrolle beschränkt sich allerdings auf den heimischen Markt des Rohstoffes Kakao. Auf den Weltmarkt hat Ghana keinen Einfluss.

Daher kommt Unternehmen, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen in den Importländern von Kakao, darunter Deutschland, eine Schlüsselrolle beim Versuch zu, Missstände in Ghanas Kakaosektor zu beenden. Auch die Bundesregierung muss aktiv werden: Freiwillige Ansätze von Unternehmen müssen durch eine Gesetzgebung ergänzt werden, die Mindeststandards vorschreibt und einklagbar macht.

Artikelnummer: 2011-04
Erscheinungsjahr: 2011
Umfang: 64 Seiten
Autor: Friedel Hütz-Adams

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