Das Jahr 2015 stand im Zeichen weltweiter Fluchtbewegungen vor Krieg, Terror und Hunger. Sie bestimmen auf unabsehbare Zeit die politische Tagesordnung. In immer mehr Ländern erzielen rechtspopulistische Strömungen und Parteien bestürzende Wahlerfolge. Der soziale Zusammenhalt in den Gesellschaften Europas zerfällt, die Ungleichheit nimmt weiter zu. Wir warnen seit langem vor der fehlenden Nachhaltigkeit unseres derzeitigen Wirtschaftssystems. In diesen Zeiten großer Veränderungen und Krisen halten wir weiter daran fest, dass die Lösung vieler Probleme nur ein politisch gestalteter Strukturwandel hin zu ökologischer Nachhaltigkeit, sozialer Gerechtigkeit und internationalem Ausgleich sein kann.
In seinem Aufsatz „Im Kampf um des Menschen Rechte“, der erst 1969, ein Jahr nach seinem Tod, veröffentlicht wurde, schrieb der deutsche Jurist Fritz Bauer: „Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas tun, dass sie nicht zur Hölle wird.“ Armut, Krieg, Vertreibung, Gewalt und Hunger sind für die Betroffenen die Hölle. Häufig liegen die Ursachen für diese Missstände im politischen und wirtschaftlichen Handeln der Staaten, unter anderem auch Deutschlands. Wenn die herrschenden Strukturen Ungerechtigkeit und Unrecht ermöglichen, müssen wir gezielt daran etwas ändern.
Dazu versucht SÜDWIND seit 25 Jahren mit seinem Einsatz für eine gerechte Weltwirtschaft einen Beitrag zu leisten. Dieser Jahresbericht zeugt von der Vielzahl unserer Aktivitäten im Jahr 2015. Vieles schließt an die Arbeit aus den Vorjahren an, für anderes gab es einen besonderen Anlass. Mein besonderer Dank gilt den treuen SpenderInnen, den Mitgliedern, unseren PartnerInnenorganisationen und GeberInnen für ihre finanzielle und ideelle Unterstützung. Ihre Beiträge machen unsere Arbeit erst möglich.
(28 Seiten)