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Erscheinungsjahr: 2018
Naturkautschuk ist ein wichtiger Rohstoff. Vor allem für die Herstellung von Reifen ist er unersetzbar. Aber auch andere Alltagsprodukte wie Matratzen, Schnuller, Handschuhe oder Kondome beinhalten oder basieren auf Naturkautschuk. Naturkautschuk wird überwiegend in Südostasien angebaut. Kleinbäuerliche Betriebe leiden unter anhaltend niedrigen Preisen. Darüber hinaus ist der Anbau mit ökologischen und sozialen Auswirkungen behaftet, über die hierzulande aber wenig diskutiert wird. Nachhaltig angebauter Naturkautschuk ist ein Nischenprodukt, das nur von wenigen Unternehmen – insbesondere Herstellern von Kondomen und Matratzen – verarbeitet wird. Doch es kommt Bewegung in die Kautschukbranche, in den vergangenen Jahren sind einige Initi-ativen entstanden, mit denen gerade die großen Reifenkonzerne versuchen, mehr Nachhaltigkeit in ihre Lieferketten zu bringen.
Der WWF, der Global Nature Fund und das SÜDWIND-Institut luden daher zu einem Fachgespräch ein, bei dem es vor allem darum ging, sich über bestehende Initiativen auszutauschen, über Erfahrungen in der Lieferkette zu diskutieren und von den Pionieren in der nachhaltigen Kautschukbranche zu lernen. Auf der Fachkonferenz sollten aktuelle Erkenntnisse zu den Problemen und Lösungen in der Kautschuk-Lieferkette vorgestellt und diskutiert werden. Dabei sollten auch Erfahrungen, die in anderen Branchen gemacht wurden (Palmöl, Kakao), einbezogen werden.
(Irene Knoke u.a. 11 Seiten)
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Kautschuk steckt in vielen Alltagsgegenständen wie in Matratzen, Schuhen oder Schnullern. Der größte Abnehmer ist aber die Automobilindustrie: 70 % des weltweiten Kautschuks fließen in die Herstellung von Reifen. Ungefähr die Hälfte des verwendeten Kautschuks ist Naturkautschuk, der aus dem Kautschubaum Hevea brasiliensis gewonnen wird und zu rund 90 % in Südostasien angebaut wird. Die immer weiter steigende Produktion von Naturkautschuk geht mit erheblichen ökologischen und sozialen Auswirkungen einher, die den VerbraucherInnen oft nicht bekannt sind. So gehören zum Beispiel der Anbau in Monokulturen, die Gefahr von Entwaldung, der Verlust von Biodiversität und ein erhöhter Chemikalieneinsatz zu den ökologischen Risiken. Soziale Auswirkungen sind erhebliche Menschenrechtsverletzungen wie illegale Vertreibungen. Flächendeckend machen aber vor allem die Preisschwankungen und die sehr niedrigen Preise für Kautschuk den ProduzentInnen große Probleme. Die Kautschukindustrie hat diese Probleme erkannt und erste Initiativen ergriffen. Diese Studie beleuchtet den aktuellen Stand und zeigt auf, welche weiteren Schritte noch folgen müssen.
(Irene Knoke u.a., 56 Seiten)
Bananen sind das beliebteste Obst weltweit und damit ein wichtiges Exportprodukt für viele Länder. Ein Viertel der Ernte wird aus den meist im Globalen Süden liegenden Anbauländern exportiert, womit die Banane die Frucht mit dem höchsten Exportanteil ist. Mehr als 90 % der exportierten Bananen gehen in reichere Industrieländer, was der Banane einen wichtigen Symbolcharakter für die Nord-Süd-Handelsbeziehungen verleiht. Während der Konsum zu großem Teil in den Ländern des Globalen Nordens stattfindet, wird die Banane in zumeist armen Ländern des Globalen Südens produziert. Dort stellt sie eine wichtige Einkommensquelle für einen großen Teil der Bevölkerung dar.
(Dr. Pedro Morazán, 6 Seiten)
Existenzsichernde Löhne sind ein zentrales Element menschenwürdiger Arbeit. In den Ländern des Globalen Südens allerdings kann ein großer Teil der Beschäftigten vom hart erarbeiteten Lohn nicht menschenwürdig leben. Dies gilt auch für die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie, die zwar in der Regel auf dem Niveau staatlicher Mindestlöhne entlohnt werden. Diese Mindestlöhne reichen aber meist nur dann zum Überleben, wenn sie durch zahllose Überstunden aufgestockt oder durch ein zweites Einkommen in der Familie ergänzt werden. Am Beispiel von Indonesien, einer der zehn größten Exportnationen für Bekleidung weltweit, wird SÜDWIND in mehreren Fact Sheets und einer Studie der Frage nachgehen, welche Wege dort von eben diesen Mindestlöhnen zu existenzsichernden Löhnen führen können. In diesem Fact Sheet blicken wir auf das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen, das eine entscheidende Voraussetzung für die Durchsetzung existenzsichernder Löhne ist.
(Dr. Sabine Ferenschild, 6 Seiten)
Existenzsichernde Löhne sind ein zentrales Element menschenwürdiger Arbeit. In den Ländern des Globalen Südens allerdings kann ein großer Teil der Beschäftigten vom hart erarbeiteten Lohn nicht menschenwürdig leben. Dies gilt auch für die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie, die zwar in der Regel auf dem Niveau staatlicher Mindestlöhne entlohnt werden. Diese Mindestlöhne reichen aber meist nur dann zum Überleben, wenn sie durch zahllose Überstunden aufgestockt oder durch ein zweites Einkommen in der Familie ergänzt werden. Am Beispiel von Indonesien, einer der zehn größten Exportnationen für Bekleidung weltweit, wird SÜDWIND in mehreren Fact Sheets und einer Studie der Frage nachgehen, welche Wege dort von eben diesen Mindestlöhnen zu existenzsichernden Löhnen führen können. Wir beginnen mit der Frage, wie und in welcher Höhe in Indonesien die Mindestlöhne festgelegt werden.
(Dr. Sabine Ferenschild, 4 Seiten)
HeimarbeiterInnen in der indonesischen Lederschuhindustrie sind vielfältigen Arbeitsrechtsverletzungen ausgesetzt. Sie verfügen über keine Arbeitsverträge, sind nicht sozialversichert und arbeiten zu sehr niedrigen Löhnen. Doch wenn die Arbeitsbedingungen von HeimarbeiterInnen so miserabel sind, welche Mechanismen gibt es dann, ihre Rechte zu schützen? Auf welche internationalen Standards können sich HeimarbeiterInnen berufen, wenn sie ihre Rechte einklagen wollen? Wieviel tragen diese zum tatsächlichen Schutz bei und welcher Schritte bedarf es, um die Rechte von HeimarbeiterInnen besser zu schützen?
(Anton Pieper, 6 Seiten)
Kinderarbeit kann unsichtbar in jedem Kleidungsstück oder Handtuch aus indischer Baumwolle stecken, denn Indien gehört zu den wichtigsten Baumwollproduzenten und -exporteuren weltweit. Wer Textilien und Bekleidung ohne Kinderarbeit anbieten (oder konsumieren) will, muss deshalb auch der Frage nachgehen, unter welchen Bedingungen das Saatgut produziert wurde, aus dem dann später die Baumwollfaser gewonnen und verarbeitet wurde.
„Flinke Finger“ werden den Kindern nachgesagt, die auf indischen Baumwollfeldern zu Zehntausenden Saatgut produzieren. Ihre Arbeit kann unsichtbar in jedem Kleidungsstück oder Handtuch aus indischer Baumwolle stecken. Wer Textilien und Bekleidung ohne Kinderarbeit anbieten (oder konsumieren) will, muss deshalb auch der Frage nachgehen, unter welchen Bedingungen das Saatgut produziert wurde, aus dem dann später die Baumwollfaser gewonnen und verarbeitet wurde.
Bereits vor zehn Jahren hat der indische SÜDWIND-Partner „PRAYAS – Center for Labour Research and Action“ die Situation von Kindern auf Baumwollsaatgutfeldern im indischen Bundesstaat Gujarat untersucht. Ende 2017 hat PRAYAS im Auftrag von SÜDWIND die damaligen Untersuchungsergebnisse in einer umfangreichen Vor-Ort-Recherche überprüft. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Zwar kann man von einem Rückgang von Kinderarbeit im Rahmen von Lohnarbeit und Wanderarbeit auf weit entfernte Saatgutfelder ausgehen. Allerdings nahm im Gegenzug die Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen unter dem Deckmantel der „Familienarbeit“ zu. Als eine zentrale Ursache wurden die anhaltend extrem niedrigen Löhne ermittelt, die weit unter dem staatlichen Mindestlohn liegen: Zu solchen Löhnen arbeiten meist nur Kinder, Jugendliche und Frauen.
Die Studie schließt mit umfangreichen Empfehlungen ab: ein differenziertes, verpflichtendes Berichtswesen von der Farmebene bis zu den Saatgutkonzernen unter Einbeziehung zivilgesellschaftlicher und staatlicher AkteurInnen steht hier im Mittelpunkt. Aber auch konsequentere gesetzliche Verbote von Kinderarbeit sowie Verbesserungen in den Anforderungen von Nachhaltigkeitsstandards im Baumwollanbau unterstützen die Erreichung dieses zentralen SDG-Ziels der Abschaffung von Kinderarbeit.
(Dr. Sabine Ferenschild, 28 Seiten)
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) widmet sich seit langem der Situation von ArbeiterInnen in der informellen Wirtschaft. Damit sind diejenigen ArbeiterInnen gemeint, die in nicht-registrierten und nicht-vertraglich abgesicherten Arbeitsverhältnissen tätig sind.
HeimarbeiterInnen stellen einen großen Anteil unter den Beschäftigten im informellen Sektor dar. Weltweit gehört der Großteil der zu Hause getätigten Arbeiten zu den am schlechtesten entlohnten Tätigkeiten. Zudem haben HeimarbeiterInnen insbesondere in Produktionsländern im Globalen Süden kaum Zugang zu sozialen Sicherungssystemen. Zum Schutz der HeimarbeiterInnen hat die ILO im Jahr 1996 das Übereinkommen über Heimarbeit (Nr. 177) verabschiedet. Kernanliegen des Übereinkommens ist es, HeimarbeiterInnen mit formell Beschäftigten gleichzustellen. Darüber hinaus hat die ILO noch zwei weitere Empfehlungen und ein Übereinkommen zum Schutz von ArbeiterInnen in der informellen Wirtschaft verabschiedet.
Doch wie viel tragen die Standards der ILO zum Schutz der Rechte von ArbeiterInnen in der informellen Wirtschaft bei?
Anhand des Beispiels von HeimarbeiterInnen in der indonesischen Lederschuhindustrie wird erläutert, wie die Situation von HeimarbeiterInnen 20 Jahre nach der Ratifizierung des Übereinkommens über Heimarbeit aussieht und welcher Schritte es bedarf, um weltweit die Rechte von HeimarbeiterInnen besser zu schützen.
(Anton Pieper, 32 Seiten)
(Friedel Hütz-Adams, 6 Seiten)
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