Um globale Wertschöpfungsketten transparenter zu machen, wurde in den vergangenen Jahren verstärkt auf die Einführung von privaten Standards gesetzt: Standardsetzende Organisationen wie Fairtrade, UTZ, GOTS etc. entwickeln Kriterien für eine nachhaltigere Produktion. Die Erfüllung dieser Kriterien wird in der Regel durch Audits kontrolliert, die von kommerziellen Auditfirmen durchgeführt werden. Teilweise werden die Produkte der auditierten Firmen dann mit einem Label verkauft. Nichtregierungsorganisationen, Politik und Unternehmen hofften, durch die Einführung von privaten Standards Missstände identifizieren und abstellen zu können. Zugleich dienten sie der Politik als Alternative zu gesetzlichen Maßnahmen für die Umsetzung unternehmerischer Sorgfaltspflichten.
Mittlerweile gibt es mehrere 100 Standards für verschiedenste Produkte, doch zugleich auch erhebliche Zweifel, ob deren Einführung tatsächlich ausreichend ist, um Missstände abzustellen. Südwind beschäftigt sich daher intensiv mit Chancen und Grenzen der Einführung von Standards.
Publikationen
Damit Unternehmen Menschenrechte und Umweltstandards auch im Ausland achten und die Rechte von Betroffenen wirksam geschützt werden, braucht es verbindliche Regeln. Dass diese hart erkämpft werden müssen, zeigen die Verfahren zu nationalen Lieferkettengesetzen. Der seit 2014 laufende Prozess über ein UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten (UN-Treaty) bringt das Thema auf die globale Ebene. Worum es dabei geht, erklärt dieser Kurzflyer.
Bonn, 24.11.2021 – Heute abend, 19.30 Uhr: Das SÜDWIND-Institut beschließt das Jahr seines 30-jährigen Jubiläums, das unter dem Zeichen „Wissenschaf(f)t Gerechtigkeit“ steht, mit der Dialogreihe „Story meets Science“. An drei Abenden in der Vorweihnachtszeit beleuchtet SÜDWIND drei der Bereiche aus seinem Themenspektrum: Migration, Arbeitsbedingungen und Lieferketten. Doch anstelle von Zahlen, Daten und Fakten stehen hier persönliche Erfahrungen und Geschichten im Vordergrund.
Zivilgesellschaft fordert Schokolade ohne Kinderarbeit
Der 12. Juni 2021 markiert den globalen Tag gegen Kinderarbeit. An diesem Tag fordern wir als große Gruppe zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich weltweit für die Menschenrechte im Kakaosektor einsetzen, Schokoladen- und Kakaounternehmen und Regierungen dringend auf, jahrzehntealte Versprechen einzuhalten.