Seit 2010 bearbeitet SÜDWIND das Thema „Migration und Entwicklung“. Im Vordergrund stehen dabei die Arbeits- und Lebensbedingungen von Menschen, die sowohl innerhalb ihres Herkunftslandes als auch grenzüberschreitend migrieren. MigrantInnen sind in der Regel nicht nur von ihren jeweiligen ArbeitgeberInnen bzw. den vermittelnden Agenturen abhängig, sie haben zugleich weniger Zugang zu Gewerkschaften und betrieblichen Interessenvertretungen und leben oft unter prekäreren Bedingungen als die lokale Bevölkerung.
SÜDWIND untersucht mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten Migrations- und Fluchtursachen, Migrationswege, Grenzregime, den Zusammenhang von Migration und Entwicklungszusammenarbeit, die Wirkungen von Heimatüberweisungen sowie die Verbindung von Migration und der Agenda 2030 – Nachhaltige Entwicklungsziele (SDG).
Publikationen
SÜDWIND untersucht in der vorliegenden Studie, ob und in welcher Weise Migrantinnen aus Nicht-EUStaaten von dieser Talentvergeudung betroffen sind.Dabei scheinen familiäre Verpflichtungen, insbesondere die Betreuung von Kindern, sozusagen das „einigende Band“ zu sein, dass Migrantinnen unabhängig von ihrem Einreisegrund und unabhängig von ihrer individuellen Qualifikation in ihrer beruflichen Qualifikation behindert. Dazu trägt das „Putzfrauen“-Vorurteil in vielen Köpfen bei, womit die reduzierte Wahrnehmung von Migrantinnen als gering qualifizierte Personen gemeint ist. Integrationsmaßnahmen müssten stärker an den Bedürfnissen von Frauen ausgerichtet und der Schutz vor prekären Arbeitsbedingungen erhöht werden.
Pressemitteilung Den Globalen Migrationspakt umsetzen – Ausbeutung von ArbeitsmigrantInnen beenden
Bonn, 10. Dezember 2018: Das SÜDWIND-Institut begrüßt, dass die Bundesregierung dem Globalen UN-Migrationspakt zustimmen wird und fordert diese auf, insbesondere die Ziele des Migrationspaktes zeitnah umzusetzen, die auf das Ende der Arbeitsausbeutung von MigrantInnen abzielen.
Wissenschaf(f)t Gerechtigkeit. Nur reicht Wissenschaft allein nicht aus. Es braucht auch Dialog auf Augenhöhe, Erfahrungen vor Ort und engagierte Menschen rund um den Globus, um unsere Welt gerechter zu gestalten. Deshalb brachte SÜDWIND in der Dialogreihe „Story meets Science“ Wissenschaftler*innen zusammen mit Menschen, die ihre persönliche Geschichte erzählen.
VENRO-Stellungnahme: Den Globalen Migrationspakt nutzen - Menschenrechte, Entwicklung und Beteiligung verwirklichen
(10.12.2018): Heute nimmt die internationale Staatengemeinschaft den Globalen Migrationspakt in Marrakesch an. Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) sieht darin einen Meilenstein in der internationalen Migrationspolitik und begrüßt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich dafür nach Marokko gereist ist. Mit dem Pakt will die Staatengemeinschaft Migration nachhaltig und entwicklungsförderlich gestalten. Der Erfolg hängt nun von der Umsetzung des Pakts ab.